Ein traumgleicher und sinnlicher Abend: Martin del Amo und Paul White mit einer speziell für den FUX entworfenen Version ihrer preisgekrönten Choreografie auf den Spuren von Nijinsky´s Nachmittag eines Fauns.

Diese intuitive und poetische, dabei höchst präzise Arbeit des renommierten Choreografen Martin del Amo mit dem mehrfach ausgezeichneten australischen Tänzer Paul White (seit 2013 Mitglied des Wuppertaler Tanztheater Pina Bausch) ist eine höchst eigenständige Neubetrachtung von Vaslav Nijinskys legendärem Ballett L’Après-midi d’un Faune („Nachmittag eines Fauns“), das bei seiner Uraufführung vor fast genau 100 Jahren einen enormen Skandal auslöste. Dem radikalen Geiste dieses Meisterstücks der Moderne nachspürend, in dem Nijinsky weitgehend auf das gängige Ballettvokabular verzichtete und die damaligen Zuschauer durch seine explizite Sinnlichkeit empörte, übersetzen del Amo und White dessen rätselhafte Kraft und Faszination ins 21. Jahrhundert.

Changierend zwischen animalischer Anmut und Bedrohlichkeit, eine imaginierte Landschaft voller Gefahren und geheimer Lüste durchträumend, ist Paul Whites Körper in ständiger Transformation – manchmal (nachmittäglich) träge, manchmal explosiv, immer unvorhersehbar und physisch äußerst virtuos. Wer sich von der Stille dieses Abends tragen lässt, die durch die feinen Soundcollagen des australischen Filmkomponisten Marc Bradshaw wunderbar unterstützt wird, wird dem Sog dieser ungewöhnlichen Arbeit nicht entgehen.

Konzept, Inszenierung:  Martin del Amo Choreographie: Martin del Amo, Paul White Tanz: Paul White Komposition: Mark Bradshaw

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